INFORMATIONEN ÜBER DIE

freiwillige feuerwehr bruneck

Mannschaft

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Museum

250 Jahre Feuerwehrgeschichte
Eine Hausspritze aus dem Jahr 1770
Über 1.500 zum Teil einzigartige Exponate
Historie zum Anfassen

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Fuhrpark

Einsatzleitfahrzeug
Einsatzleitfahrzeug
Tanklöschfahrzeug 5000
Tanklöschfahrzeug 5000
Tanklöschfahrzeug 1000
Tanklöschfahrzeug 1000
Teleskopmastbühne
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Kleinlöschfahrzeug
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Atemschutzfahrzeug
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Kleinrüstfahrzeug
Kleinrüstfahrzeug
Vorausrüstfahrzeug
Vorausrüstfahrzeug

Jugendfeuerwehr

Die Jugendgruppe der Feuerwehr Bruneck hat ihr erstes kleines Jubiläum erreicht – die fünf Jahre sind voll. Derzeit bilden 14 Jugendliche im Alter von 11 bis 16 Jahren unseren Nachwuchs. 2017 gab es 42 Gruppentreffen.

Seit dem Jahr 2012 sind 8 junge Burschen von der Jugendgruppe in den aktiven Dienst übergetreten. Zur Tradition ist inzwischen die Verteilung des Friedenslichts an Heiligabend geworden. Die gesammelten Spenden werden der Organisation “Südtirol hilft” übergeben.

Du bist zwischen 10 und 16 Jahren alt? Dann schreib uns einfach per Mail oder direkt über das Kontaktformular.

CHRONIK

1864 bis heute

Mit der Gründung der Feuerwehr Bruneck im Jahre 1864 begann das Zeitalter der Feuerwehr auch in Südtirol. Somit stehen nun seit fast eineinhalb Jahrhunderten Männer und Frauen freiwillig im Dienst des Nächsten. Mittlerweile kann Südtirol die stolze Zahl von 306 Freiwilligen Feuerwehren, drei Betriebsfeuerwehren und einer Berufsfeuerewehr sein Eigen nennen.
Im Wandel der Zeit haben sich einerseits die Anforderungen an die Feuerwehr ständig verändert und weiterentwickelt, aber auch die Technik um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein.

DIE CHRONIK DER FEUERWEHR BRUNECK
ein Auszug aus der Broschüre zum 140 jährigem Jubiläum, von Schriftführer Martin Tinkhauser.

die großen brandkatastrophen in bruneck

Bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts sind keine Brandfälle in Bruneck bekannt, auch wenn diese sicher nicht selten waren, denn die Häuser in jener Zeit bestanden zum Großteil aus Holz. Der erste bekannte Brandfall geschah 1606, als ein Teil der Pfarrkirche durch ein Feuer zerstört wurde. Innerhalb der nächsten 30 Jahre wurden vier kleinere Brände aufgezeichnet, bis 1636 die Stadt durch ein Feuer in Angst und Schrecken versetzt wurde, bei dem das Verwaltungsgebäudes des Klosters Neustift in Brand geriet. Das erste Feuer das in der Stadtchronik niedergeschrieben wurde, brach 1655 im Haus des Herrn von Welsberg aus. Dabei brannte das Gebäude vollkommen aus.
Die größte Katastrophe erlebte Bruneck im Jahre 1723 als ein Brand in Oberragen einen großen Teil der Stadt in Schutt und Asche legte. Als Reaktion zu diesem Geschehnis, wurden von der Stadtverwaltung zwölf „Sächsiche Handspritzen“ angekauft. Bis dahin löschten die Einwohner Brunecks die Feuer wahrscheinlich noch mit Kübeln.
Es sollte nicht der letze Brand in diesem Stadtteil sein – 1850 wurde der Oberragen und diesmal auch die Pfarrkirche ein Raub der Flammen.
Diese ständige Gefahr für die mittelalterlichen Niederlassungen war Anlass, um genaue Brandschutz- oder Feuerlöschordnungen zu entwerfen. Die älteste Verordnung Tirols, die „Meraner Feuerlöschordnung“ stammt aus dem Jahre 1339 und wurde unter der Landesfürstin Margarethe Maultasch verfasst. 1351 wurde diese Verordnung ergänzt und enthielt nun einen Passus, in dem vorgeschrieben war, dass ein so genannter „Feuerbeschauer“ (im Volksmund auch „Ofenguger“ genannt) die Feuerstellen in den Haushalten kontrollieren sollte.
1473 wurde in Meran der erste Nachtwächter angestellt, der jede Nacht von Pfarrturm aus die Stadt im Auge behalten sollte. Im Brandfall leutete er die große Glocke. Von 1611 bis 1971 war auch in Bruneck ein Stadttürmer aktiv und wachte auf dem Rainturm über die Stadt.
1838 wurde für Bruneck eine „BAU und BRANDWEHR=ORDNUNG für die k. k. Kreisstadt Bruneck“ verfasst. Darin enthalten waren acht Abschnitte mit Vorsichtsmaßregeln gegen Feuergefahr, zur schnellen Entdeckung des Feuers, Löschorndungen usw.

die gründung der freiwilligen feuerwehr bruneck

Den Anstoß zur Gründung der FF Bruneck gab der damalige Druckereibesitzer Johann Georg Mahl. 1864 war dann die erste Feuerwehr Südtirols einsatzbereit. Die Mannschaft wurde vom Turnverein gestellt, weshalb die Wehr auch „Turnerfeuerwehr“ genannt wurde.
Zu den Mitbegründern gehörten der damalige Bürgermeister der Stadt, Dr. Eduard v. Grebmer, der Apotheker Robert v. Zieglauer und der Tischlermeister Josef Kofler.
Die Satzungen des Turn- und Feuerwehrvereins beinhalteten u.a. folgende Worte:

Der Zweck des Vereins ist die Ausbildung und Kräftigung des Körpers durch geregelte Leibesübungen, Ausbildung des Feuerwehrwesens und Förderung des geselligen Zusammenlebens.
Der Zweck der Freiwilligen Turner-Feuerwehr ist ein geordnetes Zusammenwirken, um Leben und Eigentum der Stadtbewohner sowie der Nachbargemeinden gegen das Feuer zu schützen.
Dieselbe besteht aus freiwilligen Mitgliedern, die sich für zwei Jahre verpflichten.
Am Anfang dieser Satzungen stand das Motto „Dem Feuer zum Trutz, dem Nächsten zum Schutz“

schwarz-rot-gold

Wie alle Turnvereine dieser Zeit, enthielt die Fahne des Turn- und Feuerwehrvereins die Farben Schwarz, Rot und Gold. Das Schild in der Mitte der Fahne war in vier Teile gegliedert, die alle ein ‚F‘ beinhalteten – die Anfangsbuchstaben des Mottos; „Frisch, Froh, Fromm, Frei“. Diese Fahne wird immer noch im Gerätehaus der Brunecker Feuerwehr verwahrt.

die wehr im aufschwung

Der erste Kommandant war Johann Georg Mahl, der bereits ein Jahr nach der Gründung seine Führungsqualitäten unter Beweis stellen musste. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr konnte eine Ausweitung eines Brandes in der Eggingermühle verhindert werden. Die Mühle konnte jedoch nicht mehr gerettet werden.
Die junge Wehr zeigte enormen Willen und Enthusiasmus im Einsatz für den Nächsten und erarbeitete sich bei der Bevölkerung großes Ansehen. 1870 bis 1880 wurden drei Spritzen und drei Leitern in den bis dahin spärlichen Fuhrpark aufgenommen. Bis 1894 wurden die großen Leitern nach dem System Lang Braun angeschafft und 1921 erhielt die Feuerwehr die erste motorbetriebene Spritze des Typs Magirus.

28 Jahe nach der Gründung verpflichteteten sich bereits 107 freiwillige Mitglieder zum Dienst in der Feuerwehr und dem Turnverein. Nachfolger von J. G. Mahl wurde der Hotelier Eduard von Grebmer, der jedoch das Amt krankheitsbedingt nur 2 Jahre bekleidete. Der Konditor Carl Mahl löste ihn ab. Im gleichen Jahr begann man mit dem Bau eines neuen Spritzenhauses. Im November 1895 war es bereits fertiggestellt, wurde aber erst ein halbes Jahr später bezogen. Fast 100 Jahre später wurde der Grundstein für das neue Gerätehaus gelegt. 1993 wurde übersiedelt.

schwierige zeiten brechen an

Über ein Präfektursdekret wurde 1925 in Bruneck eine Gemeindefeuerwehr eingeführt, die als eine Art Berufsfeuerwehr unter Bozner Kommando stand. Somit wurde die Turnerfeuerwehr, der Bezirks- und der Landesverband aufgelöst.
An die Spitze dieser Ersatzwehr wurde ein Reserveoffizier gewählt: Hans Ghedina. Trotz der schwierigen Ausgangssituation gelang es ihm, mehrere der „alten“ Feuerwehrmänner für sich zu gewinnen, sodass die Tradition der Brunecker Feuerwehr, die nun „Corpp Pompieri Volontari Brunico“ hieß, nie abriss.
Ghedina verstand es, die Wehr kameradschaftlich zusammen zu fügen und durch eine ausgezeichnete Ausbildung das Vertrauen weit über die Stadtmauern hinaus zu sichern.
Nur in der Politk war Ghedina nicht besonders beliebt. Er versuchte das Ansehen der Wehr beim damaligen Podestà Bonifaci zu verbessern, indem er verschiedenen Veranstaltungen und Übungen einlud. Dies hatte zur folge, dass Ghedina nur sieben Jahre nach seiner Wahl, 1932 abgesetzt wurde. An seiner Stelle trat der bisherie Vizekommandant Hubert Hölzl. Am 31. Dezember 1933 wurde Ghedina wieder in den aktiven Dienst gestellt.
Zu dieser Zeit rückte die Feuerwehr zu ungefähr 15 Bränden im Jahr aus.

Mit der Option 1939 wurde die Feuerwehr aufgelöst, da eine große Anzahl der bestehenden Werhmänner Optanten waren. 5 Jahre lang wurde eine Außenstelle der Berufsfeuerwehr Bozen mit wenigen Männern stationert. Beim großen Brand in St. Georgen im September 1943 konnte diese „Berufsfeuerwehr“ jedoch nur sehr wenig ausrichten. Mehr als ein Dutzend Häuser wurden ein Raub der Flammen – ein Kaminbrand im Herrschaftshaus Gissbach wurde durch den kräftigen Nordwind zu einer Katastrophe.
Noch im gleichen Jahr wurde von den noch anwesenden ehemaligen Feuerwehrleuten eine Feuerwehr aufgestellt. Die Führung übernahmen die altbewährten Mitglieder Hubert Hölzl, Karl Grohe und Robert Bernardi.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm erneut Dr. Hans Ghedina die Wehr und brachte sie wieder zur gewohnten Schlagkraft. Die Ausrsütung lies jedoch zu wünschen übrig. Den Fuhrpark stellten ein Lancia Beta Yota, 23 Jahre alt, und ein Fiat 25, Baujahr 1928. Die Pumpen waren eine alte Fiamma und eine ILO-Pumpe aus der Kriegsfabrik. In den nächsten Jahren wurde eine leistungsfähige Denis Pumpe angekauft und ein Tankwagen 5000 Alfa Romeo von der Gemeinde zur Verfügung gestellt.
Am 29. August 1945 hielt die Feuerwehr ihre erste Übung ab, etwa ein Monat später war sie wieder voll einsatzfähig.

die sprache der sirene

Auf drängen seitens Ghedina wurde am 11. September 1945 die Sirenenalarmierung eingeführt:

Bei einem „Brand im Weichbild der Stadt“ wurde die Feuerwehr mit 3 kurzen, aufeinander folgenden Sirenentönen alarmiert, die im Abstand von zehn Sekunden wiederholt werden sollten.
Bei einem „Brand außerhalb des Weichbildes der Stadt“ sollte ein langer Sirenenton ertönen.
Weiters sollte ein Probealarm wöchentlich am Sonntag um 12 Uhr stattfinden.
Diese Sirenensignale hatten in Bruneck bis zur Einrichtung der Landesnotrufzentrale, Mitte der 90er, ihre Gültigkeit.

Durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Feuerwehr Bruneck wurde Hans Ghedina Bezirkspräsident und später auch Landesvizepräsident. 1954 wurde endlich ein regionales Feuerwehrgesetz ausgearbeitet und den Feuerwehren eine rechtliche Grundlage gegeben. Dieses Gesetz enthielt aber auch einen Abschnitt, indem die Personaleineheit des Bürgermeisters mit dem Feuerwehrkommandant unvereinbar war. Somit musste Bürgermeister Dr. Ghedina sein Amt als Kommandant im Jahr 1956 niederlegen und ernannte den damaligen Gerätewart Andreas Bachlechner zu seinem Nachfolger. Er setzte den begonnen Wieder- und Ausbau der Wehr fort und führte sie zur Hauptwehr im Pustertal.
1974 übergab Bachlechner sein Amt, im Rahmen der 110-Jahr-Feier, dem erst 30-jährigen Dr. Heiner Nicolussi-Leck.

31.12.1972 – ende einer 500 jährigen tradition

Am Silvestertag ’72, zwei Jahre vor Nicolussis Amtsantritt, rief Michl Winding das letze mal vom Turm der Rainkirche sein „Zwölfe isch’s, alles in Ordnung!“ Der Gemeinderat von Bruneck war der Meinung, dass dieser Dienst im Zeitalter des Telefons nicht mehr zeitgemäß war. Winding – letzter Nachtwächter Südtirols – betonte jedoch, dass er viele kleinere Brände auf 10km Entfenrung noch vor den Betroffenen entdeckte, große Brände sogar noch hinter den Bergen.